Behandlungen
und therapeutische Begleitung bei
Typisch für eine Verhaltenstherapie ist ein strukturiertes, problemorientiertes und nachvollziehbares Vorgehen, das sich nach einer Erfassung der Ausgangslage mit Problemanalyse an konkreten, gemeinsam erarbeiteten Zielen orientiert.
Die individuelle Lebensgeschichte und die bisherigen Lernerfahrungen werden insoweit berücksichtigt, wie es für die Bewältigung der aktuellen Schwierigkeiten hilfreich erscheint. Bewährte Methoden beziehen dazu die Ebenen von Denken, Vorstellungen, Erleben und Verhalten gleichermaßen ein; Veränderungen der Sichtweise, praktisches Erproben und Einüben neuer Handlungsmöglichkeiten ergänzen einander.
Verhaltenstherapie hat sich bei sehr vielfältigen Störungen und Symptomen wie Ängsten, Panik, Unsicherheit, Selbstwertmangel, Depression, Essstörungen, Grübeln, Zwängen, psychosomatischen Beschwerden, Schlafstörungen, Erschöpfungszuständen, Prüfungsängsten etc. bewährt.
In der kognitiven Verhaltenstherapie, die unter anderem auf A.T. Beck zurück geht, werden zum Beispiel hinderliche, automatisierte Denkweisen wie "Ich werde es nie hinkriegen", "Nur wenn ich perfekt bin, werde ich geliebt" etc. bearbeitet. Der Patient lernt, sich ungünstige eigene Gedankenmuster und Verhaltensweisen bewusst zu machen, zu hinterfragen und zu verändern.
Durch Lernen am Modell, szenisches Ausprobieren, Übungen und Aufgaben wird die Umsetzung selbst gesetzter Ziele unterstützt.
Systemische Familientherapie ist ein gut erforschter und effizienter lösungs- und ressourcenorientierter Ansatz, bei dem Symptome und Probleme des Einzelnen stets im Zusammenhang mit seinen Beziehungen zu Anderen in seinem Lebensumfeld angeschaut werden. Dabei werden die verschiedenen subjektiven Sichtweisen als gleichermaßen berechtigt betrachtet, als Facetten und Ausdruck innerhalb eines Interaktionsgefüges.
Starre oder auch chaotische Kommunikations- und Interaktionsmuster können z.B. erschweren, dass der Einzelne und die Familie als Ganzes lebendig funktionieren, sich die Beteiligten frei entwickeln und zugleich geborgen und unterstützt fühlen können. In der Therapie wird daher z.B. geschaut, wie gehen die Beteiligten miteinander um? Wie werden die Beziehungen gestaltet? Wie kann zum Beispiel größeres Verständnis füreinander und gegenseitige emotionale Unterstützung gefördert werden, wie der Umgang mit einer chronischen Erkrankung eines Familienmitgliedes, das Zusammenfinden einer Patch-Work-Familie oder eine Reifungskrise eines Jugendlichen leichter bewältigt werden?
Hier gelingt es über das Einnehmen verschiedener Perspektiven, das Verändern des Bezugsrahmens usw. relativ bald positive Veränderungen anzustoßen, da hier tatsächlich mehrere Beteiligte ihre Ressourcen einbringen können.
Der Familientherapie, wie sie am Weinheimer Institut für Familientherapie gelehrt wird, liegt ein ganzheitlich-humanistisches, entwicklungsorientiertes und wertschätzendes Menschenbild zugrunde.
Beziehungsschwierigkeiten entstehen oft, wenn die gemeinsame Kommunikation über das versandet, was einen wirklich bewegt und belastet oder über Erwartungen und Wünsche aneinander. Oft sind dann Unzufriedenheit, eine vorwurfsvolle Haltung, feste Zuschreibungen wie "du bist immer so...", Resignation und Rückzug die unglückliche Folge.
Paartherapie kann hier einen sicheren Rahmen bieten, in dem nicht einseitig Partei ergriffen wird, und in dem es oft leichter fällt, konstruktive Lösungen zu finden und schrittweise umzusetzen.
Manchmal geht es darum, eine möglichst gute Trennung zu ermöglichen. Viel öfter aber kann das gegenseitige Vertrauen wieder wachsen, können die guten Qualitäten, derentwegen das Paar zusammengefunden hat, wieder entdeckt und gemeinsame Entwicklung möglich werden. Dazu gehört auch, dass eine gute Balance aus Nähe und Distanz immer wieder neu gefunden wird.
Hypnotherapeutische Methoden können z.B. bei Angststörungen, Essstörungen, zur Raucherentwöhnung, Depression, Stressbewältigung, bei Schlafstörungen, zur Schmerzbewältigung oder zur Unterstützung von Heilungsprozessen hilfreich sein.
Inwieweit dieses Verfahren für Sie in Frage kommt, wird im Einzelfall geklärt.
Hypnotherapie
In vertiefter Entspannung und Trancezuständen wird in einem achtsamen, dabei sehr fokussierten Prozess die Wahrnehmung innerer Bilder und Gefühle erleichtert und intensiviert.
In einer Trance können biographisch bedingte problematische Erlebens- und Verhaltensmuster auf eine nicht wertende Weise wahrgenommen, neue konstruktive Verhaltensmöglichkeiten erkundet und mögliche Problemlösungen wie vorweg erlebt werden.
Der Therapeut bleibt während dieses Prozesses im Kontakt und kann so die Aufmerksamkeit zum Beispiel auf den Entstehungszusammenhang von Belastungen oder festgefahrenen Haltungen mitlenken und so Lösungsprozesse fördern.
Zugleich wird die Umsetzung in den Alltag durch hilfreiche Suggestionen, Übungen oder Aufgaben angeregt und verankert.
Die Hypnotherapie, wie sie von der Milton Erickson Gesellschaft Tübingen vermittelt wird, ist ein sehr individuell ausgerichteter, ressourcenorientierter und für Patienten wie Therapeuten aktiver Prozess auf der Basis eines ganzheitlichen, humanistischen Verständnisses.
Mein schriftlicher Ausbildungsabschluss an der MEG Tübingen ist für 2018 geplant.
Teilearbeit, szenische Arbeit, Übungen zur Körperwahrnehmung u.a. unterstützen bei der Suche nach Lösungen.
In der sogenannten Teilearbeit werden biographische Personanteile wie zum Beispiel "das innere 6-jährige Kind", "die Jugendliche" usw. mit ihren spezifischen Erfahrungen, Verletzungen und Stärken imaginativ nach außen projeziert. Bei diesem Blick auf sich selbst wie auf ein Gegenüber kann so leichter erlebt und wahrgenommen werden, was in der jeweiligen Entwicklungsphase hilfreich gewesen wäre, zum Beispiel um besonders belastende Erlebnisse und Erfahrungen besser zu verstehen und zu verarbeiten. Was wird z.B. gebraucht, um sich angemessen abgrenzen zu können?
Oft bietet es sich auch an, schwierige Alltagssituationen, wie ein herausforderndes Gespräch o.ä., kurz szenisch durchzuspielen und so verschiedene Handlungs-möglichkeiten auszuprobieren.
Es gibt therapeutisch viele Möglichkeiten, Symbole, Gesten, Bewegungen, Bilder und therapeutische Geschichten kreativ als Verständnis- oder Ausdrucksmittel zu verwenden.
Übungen zur achtsamen Wahrnehmung des Körpers werden z.B. eingesetzt, um den Zugang zu Gefühlen oder inneren Bildern zu erleichtern. Wer sich in sich selbst einfühlen kann, dem fällt es leichter, sich zu verstehen und selbst anzunehmen. Zugleich wird eine wichtige Grundlage für aufrichtigen Kontakt mit Anderen gelegt.